Insel Goli Otok

Die kroatische Insel Goli otok in der Adria nimmt einen besonderen Stellenwert auf Grund ihrer Geschichte unter allen kroatischen Adria-Inseln ein. Die Insel befindet sich unweit der Nachbarinseln Krk, Rab und dem Festland. Goli otok bedeutet vom Kroatischen ins Deutsche übersetzt soviel wie „nackte Insel“. Entgegen landläufiger Meinung leitet sich der Name nicht von der kargen Vegetation ab: Goli Otok galt auf Grund seiner abgeschiedenen Lage als Paradies für FKK-Anhänger.

Die Insel Goli Otok gehört zum kroatischen Distrikt Primorje-Gorski kotar. Die Insel mit einer Fläche 4,7 Quadratkilometern ist ein beliebtes Ziel von Touristen – nicht auf Grund von Hotels, Ferienwohnungen oder Ferienhäusern, sondern wegen ihrer Geschichte: In der Zeit von 1949 bis 1988 diente Goli Otok als jugoslawisches Hochsicherheitsgefängnis für männliche politische Gefangene.

Die Häftlinge wurden auf Goli Otok zur Arbeit in Steinbrüchen und gefängniseigenen Werkstätten gezwungen. Der Volksmund nannte die geheimnisvolle Insel „Titos Hawaii“ oder auch „Titos KZ“. Als das Gefängnis auf Goli Otok 1988 geschlossen und die Insel von den Regierungskräften im Jahr 1989 letzen Ende verlassen wurde, wurde durch Plünderer sämtliches Inventar von der Insel entfernt.

Die heute unbewohnte Insel Goli Otok hat sich seitdem zu einem interessanten Ausflugsziel entwickelt. Touristen, die ihren Urlaub in einem Hotel auf Rab, einem Ferienhaus auf Krk oder in einer Ferienwohnung auf dem kroatischen Festland verbringen, nehmen an Führungen über die ehemalige Gefängnisinsel teil. Sowohl von Rab, Krk und vom Festland aus werden Schiffstouren nach Goli Otok angeboten.

Auch wenn die Insel heute verlassen ist und geplündert wurde, lässt sich die beklemmende Atmosphäre auf Goli Otok bis zum heutigen Tag fast mit Händen greifen. Wer an einer Führung auf Goli Otok im Urlaub in Kroatien teilnimmt, erfährt viel über die Geschichte von Goli Otok. Aber vieles bleibt immer noch geheimnisvoll, da viele Zeitzeugen bis heute über die Geschehnisse auf Titos ehemaliger Gefängnisinsel schweigen.